Stuttgarter Kickers lassen in Hollenbach spät die Muskeln spielen

Stuttgarter Kickers schlagen den FSV Hollenbach vor mehr als 1000 Zuschauern mit 5:1 und unterstreichen ihre Oberliga-Titelambitionen.


von Marc Schmerbeck

1:5 - die Niederlage des FSV Hollenbach fiel deutlich aus. Zu deutlich, zu hoch. Und trotzdem hielt sich die Enttäuschung in Grenzen. Die Köpfe waren hoch erhoben als die Spieler am Samstagnachmittag vom Platz gingen, statt tief gesenkt. Es gab auch keinen Grund zum großen Frust. Denn die Leistung stimmte über weite Strecken. Nur waren die Stuttgarter Kickers über 90 Minuten gesehen eben besser.

Die Gäste ließen in der Jako Arena vor mehr als 1000 Zuschauern aufblitzen, dass sie zurecht als Titelkandidat Nummer eins gelten. "Lieber verliere ich so, als mit 0:1 wie in Großaspach", sagte Hollenbachs Samuel Schmitt. Trainer Martin Kleinschrodt hatte die "beste erste Halbzeit gegen ein gutes Team in dieser Saison" gesehen. Es sei beeindruckend gewesen, wie griffig die Mannschaft am Anfang war.

Schmeichelhafte Kickers-Führung zur Halbzeit

Den einzigen Vorwurf, den sich die Hollenbacher machen mussten war, dass sie trotz eines guten Auftritts mit einem 1:2 statt 2:0 in die Kabinen gingen. "Das war schmeichelhaft. Jetzt wissen wir, wo die zehn Punkte herkommen, die sie daheim schon geholt haben", sagte Kickers-Trainer Mustafa Ünal. "Das war das erwartet schwere Spiel gegen eine Mannschaft, die auch Fußball gespielt hat. Wir drehen mit zwei schnellen Toren kurz vor der Halbzeit das Spiel."

Und er gab zu, nicht mit so einem engagierten Auftritt der Gastgeber gerechnet zu haben, die sich nicht nur auf die Defensive konzentrierten. "Die haben gezockt. Glückwunsch an die Heimmannschaft für deren Leistung, auch wenn man sich davon nichts kaufen kann." Hollenbach spielte mutig, sie waren griffig und damit sind wir erstmal gar nicht zurechtgekommen. Deshalb sind wir zurecht erstmal zurückgelegen", sagte Ünal.

FSV kann Kevin Dicklhuber nicht stoppen

Hollenbach war zunächst das bessere Team, auch wenn Loris Maier (2.) den ersten Stuttgarter Warnschuss abgab. Danach verfehlte Jonas Limbach (3.) knapp das Tor und der Schuss von Lorenz Minder (4.) klatschte an die Unterkante der Latte. Kickers-Torhüter David Nreca-Bisinger parierte einen Versuch von Schmitt (18.). Die Führung durch Hannes Scherer (25.) war dann verdient. Sein erster Versuch wurde noch geblockt, den zweiten schob er über die Linie. Erst langsam kamen die Stuttgarter in die Partie. In der 39. Minute nutzten sie einen Fehler des FSV im Aufbauspiel zum Ausgleich. Torschütze Kevin Dicklhuber legte nur vier Minuten das 2:1 nach. Der Treffer war schön heraus gespielt.

"Kevin Dicklhuber war der Dreh- und Angelpunkt. Aber die Mannschaft ist einfach insgesamt gut. Wer so zurückkommt, aus zwei Aktionen, die eigentlich nicht gefährlich waren, jeweils ein Tor macht und es dann nach der Pause so abgezockt runterspielt, hat einfach Qualität", sagte Kleinschrodt.

Kickers glänzen nach der Pause

Nach der Pause ließen die Kickers dann nur noch einen Fernschuss von Manuel Hofmann (51.) zu. Ansonsten blieben sie stabil, ließen den Ball laufen und das 3:1 durch Konrad Riehle (53.) war im Prinzip die Vorentscheidung. Der Titelkandidat ließ nun die Muskeln spielen. Die Kickers glänzten nicht nur spielerisch, sie zeigten nun auch Präsenz in den Zweikämpfen.

Dicklhuber erhöhte mit seinem dritten Treffer in der 71. Minute auf 4:1. David Nieland sorgte mit dem Schlusspfiff für den Schlusspunkt. "Wir waren in der zweiten Halbzeit immer einen Schritt zu spät", sagte Schmitt. "Das war jetzt unsere erste Niederlage daheim. Das gehört auch dazu. Aber gegen solche Mannschaften hat man immer Bock zu spielen." Auch am Ende zweier Englischer Wochen in Folge.

Erwachsene Kickers, junge Großaspacher

"Man hat schon deren individuelle Klasse gesehen", meinte Daniel Schmelzle. "Die sind dann zu gut, zu abgezockt." Und er erkannte durchaus einen Unterschied zwischen den beiden Spitzenteams, auf die die Hollenbacher in Folge trafen. "Die Schrubben auch mal rein. Das ist eine erwachsene Truppe", meinte er über die Kickers, während es der jungen Großaspacher Truppe am Mittwoch etwas an Erfahrung und Robustheit gefehlt habe.

FSV Hollenbach: Hörner, Nzuzi (63. Dörner), Schülke, Hahn (70. Wagemann), Minder, Kleinschrodt, Scherer, Schmitt, Hofmann (63. Schmelzle), Jonas Limbach (70. Baust), Uhl.

SV Stuttgarter Kickers: Nreca-Bisinger, Kammerbauer, Zagaria, Lo. Maier (79. Kececi), Campagna, Dicklhuber, Riedinger (75. Nieland), Blank (79. Polauke), Riehle (75. Le. Maier), Kolbe, Berisha.

Tore: 1:0 (25.) Hannes Scherer, 1:1 (40.) Kevin Dicklhuber, 1:2 (44.) Kevin Dicklhuber, 1:3 (53.) Konrad Riehle, 1:4 (70.) Kevin Dicklhuber, 1:5 (90.) David Nieland.

Schiedsrichter: Jochen Rottner.

Zuschauer: 1087.

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