Mühevoller Start in die zweite Saisonhälfte für Hollenbach

Ohne spielerischen Glanz schlägt der Verbandsliga-Zweite Hollenbach den Vorletzten Neckarrems mit 2:0.

von Marc Schmerbeck

Strahlende Sieger sehen anders aus. Spieler und Verantwortliche des Verbandsligisten FSV Hollenbach wirkten nach dem 2:0-Sieg gegen den Tabellen-Vorletzten VfB Neckarrems am Samstag eher erleichtert als erfreut und hochzufrieden.

"Spielerisch hätte es von uns besser sein müssen", sagte Lorenz Minder. "Das war nicht unser Spiel." Er war der auffälligste Hollenbacher Akteur, erzielte das 1:0 und war am 2:0 beteiligt. "Lori hat seine Form aus der Vorbereitung mit ins Spiel genommen", sagte Manager Karl-Heinz Sprügel. Viele andere blieben hingegen hinter ihren Möglichkeiten zurück. "Es war aber auch schwierig bei dem Wind", sagte Minder.

Mit Dreier-Abwehrkette und zentralerer Position für Minder

Trainer Martin Kleinschrodt hatte in der Winterpause immer wieder eine Dreier-Abwehrkette ausprobiert und diese auch gegen Neckarrems spielen lassen. Dadurch hat Minder nun eine etwas zentralere Position und strahlt mehr Torgefahr als in der Vergangenheit aus. "Es liegt mir mehr, eher auf der Acht zu spielen", sagte er.

Schon in der Wintervorbereitung fiel er immer wieder als Torschütze auf. "Ich bin auch definitiv fitter als vorher", nannte er einen weiteren Grund für seine starke Form derzeit. Weil der Rasen der Jako Arena an einigen Stellen zu tief war, mussten die Hollenbacher auf den ungeliebten Kunstrasen ausweichen. Auf dem eher kleinen Platz bekamen die aggressiven Neckarremser die Räume eng. Die Gäste arbeiteten sehr viel, machten dem FSV den Spielaufbau schwer, wirkten aber extrem ungefährlich. Sie hatten über die gesamten 90 Minuten nur eine gute Möglichkeit.

Kein Hollenbacher Chancenfestival

Andererseits wurde es aber auch zu keinem Hollenbacher Chancenfestival, da nicht jeder Spieler seine Bestform erreichte. Neben Minder hinterließen die erfahrenen Manuel Hofmann und Florian Ruck in der Defensive einen sehr abgeklärten Eindruck. Falls es mal gefährlich wurde, lösten sie die Situation mit ganz viel Ruhe.

Ansonsten herrscht noch Entwicklungspotenzial in allen Bereichen. "Wir müssen uns noch steigern, um das erreichen zu können, was wir uns vorgenommen haben", meinte Manager Karl-Heinz Sprügel. Und vorgenommen haben sich die Hollenbacher, in der Rückrunde mindestens den zweiten Platz zu verteidigen.

Schwere Witterungsbedingungen für beide Teams

So war es viel Stückwerk. Spielfluss oder Rhythmus waren nicht zu sehen. "Aber das kann man nicht nur auf die Mannschaft schieben", meinte Hollenbachs Co-Trainer Stefan Roth. "Die Witterungsbedingungen waren schwer." Starker Wind machte beiden Teams zu schaffen. Aber es fehlte auch etwas an Kreativität, an Überraschungsmomenten und Tempo.

Mit ihrer ersten Möglichkeit gingen die Gastgeber dann in Führung. Michael Kleinschrodt flankte und Lorenz Minder drückte den Ball über die Linie. 1:0 nach knapp einer Viertelstunde. Doch die Führung sorgte für keinen zusätzlichen Schwung. Bis zur Halbzeit hatten die defensiv starken aber offensiv sehr harmlosen Gäste zwei Fernschüsse zu verzeichnen, die weit am Tor vorbeiflogen. Es kam nie das Gefühl auf, als wollte oder könnte Neckarrems unbedingt einen Treffer erzielen. Zu einfallslos agierten die Gäste im Spiel nach vorne. Nur etwas besser war es freilich bei den Hollenbachern, die bis zur Pause zwar hin und wieder in den Strafraum eindrangen, aber dann geblockt wurden.

Wildes Gestochere

Kurz nach der Pause hätte Hannes Scherer, der zu den besseren Hollenbachern gehörte, für klare Verhältnisse sorgen können. Doch er scheiterte, als er alleine aufs Tor zulief, an Schlussmann Ruben Volkert. Die beste Neckarremser Möglichkeit ließ Luca Milenkovic (60.) aus - Philipp Hörner hatte bei seinem Abschluss aus kurzer Distanz aufgepasst.

Vielleicht bezeichnend war die Entstehung des 2:0. Erst gab es rund 30 Meter vor dem VfB-Tor ein wildes Gestochere. Dann hatten die Hollenbacher den Ball unter Kontrolle und über Minder landete dieser beim eingewechselten Noah Krieger, dessen Flanke Scherer (81.) per Kopf zum 2:0 nutzte.

"Wir haben erwartet, dass die so auftreten, frisch aufspielen und nichts zu verlieren haben", sagte Roth. "Nur unser Spiel haben wir uns anders vorgestellt. Das erste Spiel nach der Winterpause ist aber auch immer schwer einzuschätzen." Oder wie es Sprügel mit erleichterter Miene ausdrückte: "Aller Anfang ist schwer."

FSV Hollenbach: Hörner, Volkert (85. Henning), Hahn, Minder, Kleinschrodt, Scherer, Wild (68. Krieger), Hofmann, Rohmer (72. Felix Limbach), Uhl, Ruck (76. Schülke).

VfB Neckarrems: Volkert, Bauer (66. Aslani), Milenkovic, Slawig, Rief, Atutononu Mc Donald, Calemba (76. Nicoletti), Riedlinger (85. Mannheim), Ahmeti, Cay, Ukela.

Tore: 1:0 (13.) Lorenz Minder, 2:0 (81.) Hannes Scherer

Schiedsrichter: Danny Kapell.

Zuschauer: 200.

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