Hollenbach setzt auf Heimstärke

Mit dem 1. Göppinger SV ist ein Oberliga-Spitzenteam zu Gast beim FSV Hollenbach. Beide Teams sind nicht optimal aus der Winterpause gekommen.

von Marc Schmerbeck

Analysieren, aufarbeiten, abhaken. Dirk Prediger und sein Team hatten in dieser Woche einiges zu tun. Das unnötige 1:2 beim 1. FC Rielasingen-Arlen am vergangenen Wochenende hat durchaus Spuren hinterlassen. Denn die gleichen Probleme wie in der Hinrunde kosteten einen möglichen Sieg.

"Wir müssen jetzt wissen, welche Stunde geschlagen hat. Viele Spieler kennen das Thema Abstiegskampf nicht, es ging die vergangenen Jahre ja immer um den Aufstieg", sagt Prediger. Auch da hatte die Mannschaft Druck, aber anderer Art. "Das jetzt herzuschenken, wäre zu einfach. Die Mannschaft hat ja das Potenzial in der Oberliga zu spielen. Es sind manchmal Kleinigkeiten, die entscheidend sind." Diese Kleinigkeiten hofft er jetzt, wieder auf die Hollenbacher Seite ziehen zu können.

Göppingen ist eine sehr abgezockte Mannschaft

Aber nach zwei Gegnern aus dem direkten Tabellenumfeld, ist nun mit dem 1. Göppinger SV ein Oberliga-Spitzenteam zu Gast im Greut. "Das ist eine sehr erfahrene, extrem abgezockte Mannschaft", sagt Prediger, der mit Tim Schraml, Mijo Tunjic oder Filip Milisic selbst noch in Pforzheim, Reutlingen oder bei den Stuttgarter Kickers zusammengespielt hat. Sechster waren die Göppinger in der Endabrechnung der vergangenen Saison, Dritter, Zweiter und Fünfter in den Jahren davor.

Aber vielleicht kommt nach der enttäuschenden Bilanz von nur einem Punkt aus zwei Spielen gegen direkte Konkurrenten jetzt genau so ein Gegner zur rechten Zeit. Denn gegen ein Oberliga-Spitzenteam kann der FSV nur mit 100 Prozent Konzentration bestehen.

In der Jako Arena weht ein besonderer Wind

Aber auch eine Mannschaft wie Göppingen fährt nicht gerade gerne nach Hollenbach, wohl wissend, dass in der Jako Arena ein ganz besonderer Wind weht. Auch wenn die letzten Aufeinandertreffen - mit Ausnahme des Hinspiels, das der GSV 3:0 gewann - schon länger zurückliegen. "Wir haben ein Heimspiel und in der Heimtabelle liegen wir auf Platz fünf", stellt Prediger eine der Hollenbacher Stärken heraus. "Hier müssen wir die Basis legen." Zumal Göppingen auch nicht optimal aus der Winterpause herausgekommen ist, in Ravensburg 1:1, gegen Mutschelbach 2:2 spielte.

"Aber gegen Mutschelbach waren sie sehr dominant und haben den Ausgleich erst kurz vor dem Ende kassiert", stellt Prediger klar und gibt vor: "Wir müssen noch kompakter sein, noch geschlossener, noch entschlossener und mit der letzten Konsequenz ins Spiel gehen. Wir brauchen den unbedingten Willen, ein Tor zu machen. Die Einstellung in der Trainingswoche war ein Schritt in die richtige Richtung." So denkt er auch über die eine oder andere personelle Veränderung nach. "Wir haben verloren, da werden die Karten neu gemischt", sagt der Trainer.

Starke erste Halbzeit reicht für FSV nicht

Andererseits haben auch die Hollenbacher in der ersten Halbzeit gegen Rielasingen-Arlen eine ganz starke Leistung gezeigt, waren dominant, hatten ansehnliche Ballstafetten, spielten sich Chancen heraus, verpassten es aber, mit einer höheren Führung als einem 1:0 in die Pause zu gehen. "Wir hatten eine gute Staffelung, eine gute Handlungsschnelligkeit", sagt Prediger.

Dann tauchte nach dem Seitenwechsel wieder ein alt bekanntes Problem auf. Der FSV schaffte es nicht, nach einer Führung dann auch bis zum Schluss dominant zu bleiben, dem Gegner klar zu signalisieren, dass es nichts zu holen gibt. "Wir haben es nicht geschafft, das Spiel mal zu verschleppen, Freistöße zu ziehen", sagt Prediger. Leichte Ballverluste schlichen sich ein, durch die der FSV den Gegner stark machte. In den Zweikämpfen waren die Hollenbacher nun einen Schritt zu spät. "Und so stehen wir nach zwei Spielen mit einem Punkt da", sagt Prediger. "Dabei hätten es auch vier sein können."

Kleinigkeiten können entscheidend sein

Und so steckt der FSV weiter in der Bredouille. Wobei 25 Punkte weiter eine solide Basis sind, denn der übernächste Gegner Reutlingen ist auf Rang sieben auch nur fünf Punkte entfernt. "Es ist ein Prozess, aus dem wir lernen müssen", sagt Prediger. "Es sind Kleinigkeiten, mit denen wir den Gegner aufbauen und stark machen. Jeder muss sich entwickeln. Das sprechen wir immer an."

Und so wird er auch weiterhin analysieren und aufarbeiten. Abgehakt ist noch nicht allzu viel, aber der Blick von Prediger geht nach vorne.

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