Hollenbach geht mit Selbstvertrauen ins Topspiel

Nach dem 6:1-Erfolg in Rutesheim blickt Verbandsligist FSV Hollenbach zuversichtlich auf die Partie beim 1. FC Normannia Gmünd

von Marc Schmerbeck

Den Moment genießen oder doch gleich auf die Euphoriebremse treten? Martin Kleinschrodt versuchte am Mittwochabend beides irgendwie gleichzeitig. Schließlich schießen die Hollenbacher selten sechs Tore in einem Spiel. Der FSV ist ja nicht gerade für seine gnadenlose Effektivität bekannt. Da war das Spiel in Rutesheim eine rühmliche Ausnahme. Das 6:1 tat gut, gab nach drei durchwachsenen Auftritten in diesem Jahr Selbstvertrauen.

"Wir dürfen es aber nicht überbewerten", sagte Kleinschrodt. Dabei hatte er kurz davor nochmal aufgezählt, was ihm alles gefallen hatte. Leidenschaft habe er gefordert, sagte Kleinschrodt. Und diese sah er dann auch. Ebenso gute Ballstafetten, schön herausgespielte Treffer, eine insgesamt sicher stehende Defensive und auch eine Torgeilheit. "Lori (Lorenz Minder) wollte das Tor unbedingt, das hat man gesehen", sagte Kleinschrodt. Es war das 6:1. Zuerst war Minder noch mit einem Fernschuss an Torhüter Jan Göbel gescheitert, dann wollte er nach dem anschließenden Eckball unbedingt noch das Tor erzielen und tat es auch. Einen starken Eindruck hinterließ auch Robin Dörner nach seiner Verletzungspause.

Hollenbach hat agiert, nicht reagiert

"Wir haben heute agiert, nicht reagiert. Das müssen sich die Jungs auch trauen, das ist wichtig", sagte Kleinschrodt. Aber der Gegner war auch nicht so giftig, so aggressiv in den Zweikämpfen wie Heiningen oder Crailsheim. Das kam den Hollenbachern entgegen.

Und so war auch Manager Karl-Heinz Sprügel mit dem Auftritt zufrieden. "Das war die richtige Reaktion", sagte er. "Am Ende war es sogar in der Höhe verdient, weil wir in der zweiten Halbzeit noch einige Möglichkeiten ausgelassen haben." Am Montagabend in einer Mannschaftssitzung hatte er wohl klare Worte wegen der beiden vergangenen Auftritte gefunden.

Das vielleicht größte Gegner-Kaliber in der Rückrunde wartet

Und jetzt steht am Samstag um 18.30 Uhr das Spiel gegen das bisher vielleicht größte Gegner-Kaliber in der Rückrunde an. Der Tabellenzweite Hollenbach tritt beim Fünften FC Normannia Gmünd an. Die Gastgeber besiegten am Mittwoch im Verfolgerduell den TSV Essingen mit 3:2, feierten ihren zweiten Dreier in Folge. Doch der Druck lastet etwas schwerer auf den Normannen als auf Hollenbach. Denn zehn Punkte beträgt der Rückstand auf das punktgleiche Spitzenduo Holzhausen/Hollenbach bereits. Mit einer Niederlage würde der Anschluss erstmal abreißen.

Aber auch der FSV steht unter einem gewissen Dauerdruck. Zu viele Ausrutscher darf sich das Team im Kampf um einen der ersten beiden Plätze nicht mehr leisten. Denn Ehingen-Süd auf Rang drei hat nur drei Zähler weniger. Und Spitzenreiter Holzhausen ist nach der 1:3-Niederlage gegen Berg wieder punktgleich. Es geht jetzt darum, die Abstände zu wahren.

FSV muss sich vor niemandem verstecken

"Es wird in Gmünd auf jeden Fall schwer. Aber wir müssen uns vor niemandem verstecken", sagt Manager Karl-Heinz Sprügel. "Wir wollen auf jeden Fall etwas mitnehmen. Auch ein Punkt wäre in Ordnung. Je nach Spielverlauf." Die bisherigen Aufeinandertreffen lassen jedenfalls auf ein enges Spiel schließen. Wobei Hollenbach gegen die Schwäbisch Gmünder zumindest noch ungeschlagen ist. "Wie stark Gmünd ist, hat man am Mittwoch gesehen", sagt Trainer Martin Kleinschrodt. Da besiegten die Normannen den TSV Essingen mit 3:2. "Das ist eine Top-Mannschaft, auch wenn Alexander Aschauer wohl ausfällt", sagt Kleinschrodt. "Von daher wird es ein absolutes Topspiel. Da fahren wir jetzt aber auch mit einem gewissen Selbstvertrauen hin. Vielleicht kommen wir jetzt langsam in den Rhythmus."

Die ersten drei Spiele in diesem Jahr sahen nicht immer über volle 90 Minuten nach Wettkampfmodus aus. Das wirkte in Rutesheim anders und so durfte Kleinschrodt nach dem Spiel den Moment genießen.

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