Hollenbach fährt gestärkt nach Reutlingen

FSV-Trainer Dirk Prediger kehrt am Samstag zurück an eine seiner alten Wirkungsstätten als Spieler. Die Tabellensituation legt eine spannende Begegnung nahe.


von Marc Schmerbeck

Es ist eines dieser besonderen Spiele, das auf den Oberligisten FSV Hollenbach wartet. Am Samstag sind die Hohenloher beim SSV Reutlingen zu Gast. In einem schmucken Stadion mit hohem Zuschaueraufkommen. Dirk Prediger kennt die Begebenheiten an der Kreuzeiche nur zu gut. Eine Saison lang spielte der Hollenbacher Trainer beim SSV Reutlingen. "Es war eine gute Zeit", sagt er. Mit Tom Schiffel, Denis Lübke, Pierre Eiberger oder Onesie Kuengienda spielte er 2017/18 noch zusammen. "Eigentlich hatte ich einen Zweijahresvertrag, aber wegen des Jobs musste ich aufhören. Oberliga ist da schon ein großer Aufwand." 2018 fing er bei Jako im Außendienst an, spielte fortan beim GSV Maichingen. Und nun geht es zurück zu alter Wirkungsstätte.

Trainer Prediger bereitete seine Spieler auf die Stimmung in der Kreuzeiche vor
"Ich habe die Jungs schon versucht darauf einzustellen", sagt Prediger. "Auf den großen Platz, das Stadion. Außerdem spielt der VfB Stuttgart auch nicht, dann kommen meist noch ein paar Zuschauer mehr."

Allzu viele Hollenbacher waren beim bisher letzten Auftritt in Reutlingen nicht mehr dabei. Torhüter Philipp Hörner, Michael Kleinschrodt, Boris Nzuzi und der momentan verletzte Manuel Hofmann standen beim 3:1-Sieg am 5. Mai 2017 auf dem Platz und spielen auch heute noch für Hollenbach. "Da geht es ab. Viele Zuschauer werden da sein", meint Noah Krieger. "Im Hinspiel war das schon richtig gut." Zu Hause siegten die Hollenbacher knapp mit 1:0. Doch auch an der Kreuzeiche verkaufte sich der FSV bislang gut, verlor in Reutlingen in den vergangenen zehn Jahren noch kein Spiel.

Trotz der klaren 1:5-Niederlage des SSV in Mutschelbach am vergangenen Wochenende, warnt Prediger vor dem Gegner. "Das ist eine spielstarke Mannschaft. Gegen Mutschelbach hätten sie eigentlich erstmal 3:0 führen müssen. Dann geht das Spiel in die komplett andere Richtung." Und weiter: "Wenn die ihr Talent auf den Platz bringen, gehörten sie unter die Top Sechs der Liga. Die haben gute Kicker." Doch immer wieder fehlt den Reutlingern die Erfahrung, die Abgezocktheit.

Ähnlich wie Hollenbach auch.
"Wir müssen den Matchplan einhalten und die Dinge, die wir uns in dieser Woche erarbeitet haben, umsetzen", sagt Prediger. "Dann ist auch dort etwas machbar. Das ist keine Übermannschaft. Bis auf die Stuttgarter Kickers, ist gegen jeden etwas möglich. Aber wir müssen wie am vergangenen Samstag alles abrufen."

Die Aggressivität in den Zweikämpfen stimmte beim 2:0 gegen Göppingen. "Auch in Sachen Kompaktheit war es gut", sagt der Trainer. "Wir haben nur eine gute Chance zugelassen." Und dies ist auch jetzt wieder die Grundlage für einen Erfolg. Hinzu kommt die Fehlerminimierung.

Guter Teamgeist gegen Göppingen gezeigt
"Gegen Göppingen hat jeder für den anderen mitgearbeitet", sagt Prediger. "Das müssen wir jetzt auch wieder tun. Man hat auch gesehen, dass wir in der Kaderbreite sehr stark sind. Die eingewechselten Spieler haben ihre Sache gut gemacht." Am Samstag muss er nun auch etwas umstellen, da Boris Nzuzi mit seiner Knöchelverletzung voraussichtlich ausfällt. "So wie es im Moment aussieht, ist es aber keine langwierige Sache", sagt Prediger. Und er lobt auch seine Spieler für den Einsatz in der Trainingswoche: "Es war sehr intensiv. Es ist wichtig, dass wir uns gegenseitig fordern, denn man spielt so, wie man trainiert." Und so werden die Hollenbacher zuversichtlich die Fahrt antreten.

Selbstvertrauen getankt beim letzten Sieg
"Wenn wir Göppingen schlagen, können wir auch Reutlingen schlagen", sagt Lorenz Minder. Der erste Pflichtspielsieg in diesem Jahr hat Selbstvertrauen gegeben. "Wir können beruhigt nach Reutlingen fahren. Wir können auf die Leistung vom vergangenen Wochenende aufbauen", meint auch Manager Karl-Heinz Sprügel.

Aber klar ist ihm auch: "Es wird ein Kampf bis zum Schluss." Bezogen waren die Worte auf den Abstiegskampf, die Tabellensituation. Dort steht der FSV mit 28 Punkten auf Rang elf, Reutlingen auf dem achten Platz hat 30 Punkte. Aber nach hinten ist der Puffer ebenso klein, die Sport-Union Neckarsulm (15.) kommt auf 25 Zähler. Die Worte könnten aber genauso für das etwas besondere Spiel in Reutlingen gelten.

Weitere Spiele
Schon am Freitagabend gibt es zwei Spiele in der Oberliga. Und zwar empfängt die SG Sonnenhof Großaspach den ATSV Mutschelbach und der FV Nöttingen die TSG Backnang. Am Samstag spielen dann: Göppinger SV - Sport-Union Neckarsulm, Stuttgarter Kickers - FV Ravensburg, FSV 08 Bietigheim-Bissingen - FC Villingen, FC Holzhausen - 1. CfR Pforzheim, Freiburger FC - SV Oberachern, SSV Reutlingen - FSV Hollenbach. Und am Sonntag trifft Rielasingen-Arlen auf Offenburg.

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