FSV Hollenbach will wieder schwer zu schlagen sein

Mit Backnang und Hollenbach stehen sich am Samstag zwei Fußball-Oberligisten gegenüber, die zuletzt zwei Mal verloren haben. Bei den Gastgebern gab es diese Woche eine gravierende Veränderung.

von Marc Schmerbeck


Angeschlagene Boxer sind die gefährlichsten, heißt es so schön. Doch wie ist es, wenn sich zwei Angeschlagene gegenüberstehen, so wie am Samstag um 14 Uhr die Oberligisten TSG Backnang und FSV Hollenbach? Beide verloren zuletzt zwei Mal in Folge, die Gastgeber rutschten gar auf Platz 17 ab und wechselten diese Woche den Trainer.


„Ob so ein Trainerwechsel immer einen Effekt bringt, muss man abwarten“, sagt Hollenbachs Trainer Martin Kleinschrodt. Mit diesem Thema beschäftigte er sich im Vorfeld der Partie auch nicht. Sein Fokus liegt auf dem eigenen Team. Und das sieht er trotz der beiden Niederlagen nicht als angeschlagen an. Im Gegenteil: „Mit 17 Punkten sind wir immer noch im Soll, haben einen guten Start hingelegt.“ Aber der FSV will natürlich eine längere Negativserie vermeiden. Dafür gelte es einfach, die Ruhe zu bewahren. Denn auch beim 1:2 gegen den FC Nöttingen und dem 1:3 gegen Bietigheim-Bissingen stimmte über weite Strecken die Leistung.


Hollenbacher waren zuletzt nicht abgezockt genug


Wie schon in einigen Spielen zuvor war vom Hollenbacher Trainer zu hören: „Wir sind nicht abgezockt genug.“ Die junge, weitgehend Oberliga unerfahrene Truppe, ist oftmals zu brav. Da beschwert sich der Gegner nach der Partie über eine robuste Gangart der Hollenbacher, setzt aber ständig kleine Schubser oder Stöße ein, um sich in eine bessere Position zu bringen. Dann sind es kurze Aussetzer oder (Stellungs)-Fehler, die zu Gegentoren führen.


In der Offensive wurde außerdem in den letzten zwei, drei Partien das Spiel über die schnellen Außen etwas vernachlässigt. Nach Zweikämpfen in der Zentrale blieb der Ball zu oft in der Mitte, anstatt dass das Spiel breit gemacht wurde. Doch genau so werden die Hollenbacher oft gefährlich, weil sie nur schwer zu stoppen sind, wenn sie mal auf der Außenbahn ins Tempospiel kommen. So übrigens wurde der FSV im Pokalspiel Anfang September von den Backnangern mit 3:2 geschlagen. Alle drei Treffer der Gastgeber erzielte Flavio Santoro.


Allerdings hatte der FSV da nicht gerade seinen besten Tag erwischt, lag früh 0:2 zurück, glich dann aus, um kurz vor dem Ende das 2:3 zu kassieren. Auch das ist ein Thema: Schon mehrmals (unter anderem auch in Nöttingen und Großaspach) brachten sich die Hollenbacher durch späte Gegentore um eine Belohnung in Form von Punkten.


Dies gilt es nun in Backnang zu vermeiden. „Das sind Spiele, in denen es auf Kleinigkeiten ankommt“, sagt Trainer Martin Kleinschrodt. Und diese Kleinigkeiten machten zuletzt zwei Mal eben die Gegner etwas besser. „Backnang hat eine erstklassige Mannschaft mit super Spielern“, sagt Kleinschrodt.


Allerdings hatte die TSG vor dieser Saison auch einen großen Aderlass. Einige Leistungsträger verließen den Club ohne adäquat ersetzt zu werden. Am Ende wurde dann David Pfeiffer, der erst vor dieser Saison das Traineramt übernahm, zum Opfer des Umbruchs. Für ihn haben nun der ehemalige Kapitän und Teammanager Oguzhan Biyik und der bisherige Co-Trainer Isaak Avramidis als Interimslösung übernommen.


Die anderen sollen sich die Zähne ausbeißen

„Biyik hat eine klare Vorstellung, wie er Fußball spielen will“, sagt Kleinschrodt. „Die werden gezielt an Stellschrauben gedreht haben.“

Für den Hollenbacher Coach stand in dieser Woche vor allem ein Thema auf dem Programm: „Wir müssen wieder dahin kommen, dass wir schwer zu schlagen sind. Wir müssen die Teams nicht besiegen, wir müssen gut stehen und zusehen, dass sich der Gegner die Zähne an uns ausbeißt. Und dann sehen wir, was rauskommt. Ich kann nicht sagen, dass wir dahinfahren und gewinnen wollen. Das ist unrealistisch, weil in der Oberliga alles zu eng zusammen ist.“ Und weil der WFV-Pokal durchaus eine Warnung sein sollte. „Wir müssen jetzt eine Reaktion zeigen“, sagt auch Stürmer Benjamin Kurz. „Aber das wird sicher ein ganz anderes Spiel, als die letzten beiden, in denen wir gegen spielstarke Mannschaften verloren haben.“

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