FSV Hollenbach beschenkt Geburtstagskind Martin Kleinschrodt bei erstem Oberliga-Heimspiel
Es war eine nette Geste. Ein Ständchen zum Geburtstag. Vielstimmig aber nicht allzu laut. Und noch weniger treffsicher, was die Töne anbelangte. Gut, dass Matthias Hahn rund eine Dreiviertelstunde zuvor treffsicherer war und durch ein Elfmetertor das 1:0 für den FSV Hollenbach erzielte. Es war der einzige Treffer im Oberligaspiel gegen den FC Villingen. Und so hatte Trainer Martin Kleinschrodt, dem das Ständchen galt, am Samstag mehrfach Grund zur Freude. Über seinen Geburtstag, über eine gelungene Oberliga-Heimpremiere, über den ersten Dreier der Saison und über seinen ersten Sieg als Oberliga-Trainer.
Hollenbachs Innenverteidiger-Duo überzeugt
Doch es war ein hartes Stück Arbeit gegen einen ambitionierten Gegner gewesen. Manager Karl-Heinz Sprügel sprach schließlich von einem "dreckigen Sieg", den der FSV gerne mitgenommen habe. "Das sind jetzt vielleicht die beiden Punkte, die wir vergangene Woche liegen gelassen haben", meinte er. Villingens Trainer Marcel Yahyaijan haderte mit den vergebenen Chancen seines Teams in der ersten Halbzeit. Kleinschrodt lobte bezeichnenderweise seine Innenverteidiger Arne Schülke und Marius Uhl. "Deren beide Stürmer werden heute Nacht noch an Arne und Mari denken", sagte der Coach.
Dabei war es keinesfalls so, dass die Hollenbacher nur verteidigten. "Ich denke, die Zuschauer haben gesehen, was wir wollten. Wir wollten nicht nur hinten reinstehen." Auch der FSV beteiligte sich rege am Spiel, das sich über weite Strecken im Mittelfeld abspielte. Und hier versuchten die Hollenbacher den Gästen so wenige Freiräume wie möglich zu geben.
Walter Thomae ist als Beobachter vor Ort
Und so sah auch Walter Thomae, Trainer der Sport-Union Neckarsulm, dass es für sein Team am Mittwoch in Hollenbach und am Samstag gegen Villingen nicht leicht werden wird. Es wartet zunächst ein engagierter, kampfstarker Gegner auf die SUN, der aber auch eine gewisse spielerische Qualität hat - doch vor allem einen großen Teamgeist und defensive Kompaktheit besitzt. Dann kommt ein spielstarkes Team, das jeden Raum, der sich bietet, nutzen kann.
Doch dieser bot sich den Villingern in Hollenbach nicht. Die Gastgeber überraschten den FCV nach ein paar Sekunden. Nach einer Kopfballverlägerung lief Hannes Scherer durch, sein Abschluss geriet aber etwas zu kurz, so dass Torhüter Kevin Ehmann gerade noch zugreifen konnte. Dann hatte Villingen Möglichkeiten: Die dickste hatte der freistehende Ibrahima Diakité (12.) mit einem Kopfball, der knapp über das Tor flog. Ebenfalls ein Kopfball von Mauro Chiurazzi (20.) und ein eher harmloser Abschluss von Diakité (25.) sorgten für etwas Gefahr. Ansonsten war es eine kampfbetonte erste Halbzeit, in der die Offensivaktionen auf beiden Seiten um die Box herum verpufften.
Zweifel an der Richtigkeit des Elfmeterpfiffs
Ähnlich intensiv ging es nach der Pause weiter. Dann leistete sich Villingens Abwehrmann Jonas Busam einen folgenschweren Fehler, als er am Ball vorbeitrat. Michael Kleinschrodt witterte die Chance, lief durch und wurde von Torhüter Ehmann zu Fall gebracht. Den fälligen Elfmeter verwandelte Matthias Hahn (56.) sicher. Nicht so sicher war sich Yahyaijan, ob das Foul wirklich im Strafraum stattgefunden hatte. Der FSV blieb danach weiter sehr konzentriert und tat das, was ihn auch auszeichnet: Kompakt verteidigen und auf Konter lauern. "Wir haben uns nicht aus der Ruhe bringen lassen. Auch nicht, als Villingen Druck gemacht hat", meinte Kleinschrodt. Seine Mannschaft verteidigte in der Schlussphase äußerst cool und ließ keine klaren Möglichkeiten mehr zu, hatte aber selbst einige Kontermöglichkeiten, die nicht klar genug ausgespielt wurden.
Hollenbach feiert - den Trainer und drei Punkte
Das Ständchen hatten sich Kleinschrodt und seine Mannen dann auch verdient. Obwohl die Unmutsäußerungen der Zuschauer gegenüber Yahyaijan lauter waren, nachdem dieser seine Zweifel an der Berechtigung des Elfmeters anbrachte. Doch der Villinger Trainer hatte seinen Humor trotz der Niederlage nicht verloren. "Es ist schade, weil wir gut dagegen gehalten haben. Es war ein hitziges Spiel, ich komme aber gerne in solche Dörfer, wo die Zuschauer auch dabei sind und man von den Zuschauern beleidigt wird. Aber das gehört dazu, das ist Fußball. Wir haben alles in die Waagschale geworfen und müssen jetzt leider drei Stunden mit einer Niederlage nach Hause fahren."
Dafür durften die Hollenbacher noch etwas mit ihrem Trainer Geburtstag und drei Punkte feiern.
FSV Hollenbach: Hörner, Nzuzi (82. Dörner), Volkert (88. Schmelzle), Schülke, Hahn, Kleinschrodt, Scherer, Jonas Limbach, Uhl, Specht (64. Kurz), Krieger (71. Rohmer).
FC 08 Villingen: Ehmann, Chiurazzi, Ovuka, Busam, Sautner, Brändle (60. Hertrich), Diakité, Pintidis (61. Boulachab), Albrecht, Alihoxha, Foulon (73. Yilmaz).
Tor: 1:0 (56.) Matthias Hahn (Foulelfmeter).
Schiedsrichter: Sonja Reßler.
Zuschauer: 500.
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