Doppelte Freude beim FSV Hollenbach nach kurzer Verzögerung

Rico Hofmann und Marvin Heinzl treffen dreifach

Der FSV Hollenbach schlägt Hofherrnweiler-Unterrombach mit 3:0 und setzt sich an die Tabellenspitze der Verbandsliga. Ein unnötiger Platzverweis trübt die Freude vor dem Spitzenspiel am nächsten Samstag allerdings etwas.


von Marc Schmerbeck

Es dauerte eine Weile, bis das Ergebnis der Konkurrenz in Hollenbach ankam. Dann aber jubelten die Spieler des FSV am Samstagnachmittag ein zweites Mal. Doppeltorschütze Hannes Scherer zeigte die Jubelfaust. Hinter ihm kam Torhüter Philipp Hörner mit einer Kiste Bier aus dem Sportheim - unterwegs in Richtung Kabine. Es gab Grund zum Feiern. 3:0 gegen die TSG Hofherrnweiler-Unterrombach gewonnen, die Verbandsliga-Tabellenführung erobert, es gibt schlechtere Samstage für einen Fußballer.

"Wir sind jetzt froh, sind Tabellenführer. Da kann man sich nicht beschweren", sagte Hollenbachs Manager Karl-Heinz Sprügel. Wenige Augenblicke zuvor meinte er: "Über die erste Halbzeit reden wir nicht. Da haben wir nicht gut gespielt. Die waren aber auch sehr bissig."

Erste Halbzeit ist vom starken Wind geprägt

Die ersten 45 Minuten waren aber auch vom extrem starken Wind geprägt, der das Fußballspielen erschwerte, beim Führungstreffer von Robin Dörner (20.) aber auch etwas half. "Ich wollte den Ball eigentlich verlängern", meinte er. Mit dem Hinterkopf bugsierte er den Ball ins lange Eck. "Das war Glück, aber es war auch der Dosenöffner", sagte Kleinschrodt. Davor und danach waren die Hollenbacher spielbestimmend.

Die Gäste standen stabil in der Defensive, waren sehr kompakt und ließen nur wenige Lücken. Die erste FSV-Chance hatte Hannes Scherer (19.) aus 16. Metern. Dörner (23.) und Scherer (37.), dessen Schuss Jonas Christlieb kurz vor der Linie klärte, hätten für eine höhere Führung sorgen können.

"Die erste Halbzeit war schon zerfahren", sagte Gästetrainer Patrick Faber. "In der zweiten war es dann nach einer Viertelstunde erledigt und Hollenbach hat es souverän runtergespielt. Auch in Unterzahl."

Zwei schnelle Treffer sorgen für klare Verhältnisse

Nach dem Seitenwechsel sorgte der FSV schnell für klare Verhältnisse. Lorenz Minder bereitete über links vor und Scherer (52.) schob den Ball über die Linie - 2:0. Sieben Minuten später bereitete Minder über links vor und Scherer traf in der Mitte. Dieses Mal nahm er den Ball kurz an und schloss aus der Drehung ab. "So stelle ich mir das bei einem Torjäger vor", sagte Kleinschrodt. Hollenbach hatte die Partie danach unter Kontrolle. Obwohl die Gastgeber die Schlussphase in Unterzahl überstehen mussten. Minder hatte es mit zwei Gegenspielern zu tun, ging nahe der Auslinie zu Boden und stocherte noch etwas.

"Ich war im Fallen und wollte einfach den Ball. Beim Stand von 3:0 trete ich doch nicht nach oder so", sagte er. Der Schiedsrichter sah es als absichtliche und auch noch gelbwürdige Aktion an. Eine äußerst fragwürdige Interpretation, weil die Aktion in Richtung Ball ging, weder ein böser Tritt war, noch absichtlich dem Gegner galt. Ein Ärgernis für die Hollenbacher, die jetzt im Spitzenspiel gegen Holzhausen auf ihren derzeit gefährlichsten, weil unberechenbarsten Offensivspieler, verzichten müssen.

Zerfahrene Schlussphase

Die Gastgeber beschäftigten sich danach noch lange mit dem Unparteiischen, der durch seine überharte Entscheidung für mehr Unruhe und Hektik sorgte, als dass er das Spiel damit beruhigte. "Das nervt", ärgerte sich Kleinschrodt. "Die Mannschaften wollten doch gar nichts voneinander." Zwar gab es einige harte Zweikämpfe, aber es war nie unfair oder hektisch auf dem Platz - bis zum Platzverweis eben. Die Schlussphase war dann wieder zerfahren. Die beste und auch einzige Chance der Gäste hatte Philipp Hörner in der 57. Minute entschärft.

Ansonsten stand die neue Defensive der Hollenbacher sehr sicher. Für den verletzten Abwehrchef rückte Marius Uhl in die Innenverteidigung und Florian Ruck spielte links in der Viererkette. "Sie haben es gut gemacht", lobte Kleinschrodt. "Auch wenn wir ein paar Dinge ansprechen müssen. Aber die defensive Kompaktheit zeichnet uns aus. Insgesamt war ich mit dem Spiel zufrieden. Es war wie erwartet. Wir wussten, dass es sehr schwierig ist, gegen die zu spielen."

Die Hollenbacher Konkurrenten lassen Punkte liegen

Es brauchte dann etwas Zeit, bis die Ergebnisse aus Neckarrems und Ehingen-Süd in Hollenbach ankamen. Dann aber sorgten die Patzer der Konkurrenten für Freude, verdrängten den Ärger über den unnötigen Platzverweis. Denn der bis dato punktgleiche Verbandsliga-Spitzenreiter FC Holzhausen spielte beim stark abstiegsgefährdeten VfB Neckarrems nur 1:1. Der Tabellendritte SSV Ehingen-Süd spielte gegen Schlusslicht Friedrichshafen nur 2:2. Damit sorgte der Sieg gleich für doppelte Freude beim FSV.


FSV Hollenbach: Hörner, Hahn, Schülke, Uhl, Dörner (69. Henning), Krieger (46. Nzuzi), Minder, Rohmer, Kleinschrodt (73. Volkert), Scherer (62. Wild), Ruck.

TSG Hofherrnweiler-Unterrombach: Pfleiderer, Christlieb, Haas, Rief, Schneider (68. Queiro Serejo), Borst, Fichtner (78. Blum), Köhnlein (62. Avduli), Zahner, Milojkovic (78. Van Eerden), Schiele.

Tore: 1:0 (19.) Robin Dörner, 2:0 (51.) Hannes Scherer, 3:0 (59.) Hannes Scherer.

Karte: Gelb/Rot (73.) Lorenz Minder (FSV)

Schiedsrichter: Rico Neidinger

Zuschauer: 150.
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