Der erste Ausflug des FSV Hollenbach in die Oberliga dauerte sieben Jahre

Der Abstieg nach der Saison 2016/17 war von unglücklichen Umständen geprägt. In erster Linie aber von vielen Verletzungen. Auf Platz 15 fehlte dem FSV damals ein Punkt für ein weiteres Jahr Oberliga. Außerdem hofften die Hohenloher auf den Aufstieg des Zweitplatzierten FSV 08 Bissingen über die Relegation – auch dann hätten sie den Klassenerhalt geschafft.

Die Rückkehr in die Oberliga war zunächst nicht sofort geplant. Aber der Wunsch wurde von Jahr zu Jahr größer. Nachdem die Hollenbacher dann in den vergangenen beiden Jahren durch die Corona-Pandemie ausgebremst wurde, holten sie schließlich den Verbandsliga-Titel und kehren in die Oberliga zurück. Als Baumeister hatten Trainer Martin Kleinschrodt, Manager Karl-Heinz Sprügel und die anderen Verantwortlichen einen großen Anteil daran. Sie bewiesen Geduld, bauten ein Team in erster Linie aus eigenen Spielern auf. Nur wenige haben nicht irgendwann mal in der Jugend beim FSV gespielt.


Nun beginnt eben wieder ein kleines Abenteuer. Die Oberliga haben die Hollenbacher zwar nie aus den Augen verloren, aber eben die letzten Jahre nur von unten angeschaut.  „So schön die Rückkehr auch sei, sagt der FSV-Vorsitzende Karlheinz Weidmann, sollte nicht vergessen werden, „dass der Aufwand für den Verein nun auch wieder größer wird“. Ein Aufwand, den man gerne auf sich nimmt, der aber auch nicht ohne ist. 

„Ich kenne die Klasse von früher“, sagt Karl-Heinz Sprügel. „Es sind schon Mannshaften dabei, die Fußball spielen können.“ Er hat die Stuttgarter Kickers als Top-Favoriten auf der Rechnung. Wie so viele andere auch. Der FC Villingen (Vierter der vergangenen Saison) hat sich gut verstärkt, im vergangenen Jahr spielten auch der 1. CfR Pforzheim und der Göppinger SV eine gute Rolle. Beim Vorjahresdritten TSG Backnang muss erstmal abgewartet werden, die der kleine Umbruch verkraftet wird. Das Trainerteam ist ebenso weg wie einige Leistungsträger. Nicht zu vergessen in der Liste der Topteams ist der Regionalliga-Absteiger SG Sonnenhof Großaspach.


Aber an diesen Mannschaften will sich der FSV gar nicht orientieren. „Wir wollen einen Platz im Mittelfeld“, sagt Sprügel. Der Klassenerhalt ist das primäre Ziel. Und es ist dem FSV durchaus zuzutrauen. „Wir müssen uns an den anderen Aufsteigern orientieren“, sagt Sprügel. Und das sind der ATSV Mutschelbach (Meister Verbandsliga Nordbaden), der Offenburger FV (Meister Verbandsliga Südbaden) sowie der FC Holzhausen (2. Verbandsliga Württemberg), der sich als bester Zweiter in den Aufstiegsspielen durchsetzte. „Ich orientiere mich etwas an Neckarsulm, die dürften mit uns auf Augenhöhe sein“, sagt Sprügel. „Wenn wir unsere PS auf den Platz bringen, haben wir eine Mannschaft, die in der Oberliga bestehen kann. Aber es müssen alle Gas geben.“


Der Kader wurde in der Breite auch kräftig verbreitert. Zum eingespielten Team kamen nach einer nur dreiwöchigen Pause Benjamin Kurz, Daniel Schmelzle (beide TSV Ilshofen) sowie Jann Baust (VfR Gommersdorf) und Marc Wagemann (TSV Crailsheim) zum Team. In den Testspielen fehlte den Neuen teilweise noch etwas die Bindung. „man braucht da auch etwas Geduld“, meinte Trainer Martin Kleinschrodt, der in den Vorbereitungsspielen auch immer wieder kräftig durchwechselte. Einen ersten kleinen Wermutstropfen gab es dann auch in der ersten Runde des WFV-Pokals, in dem sich Baust, der zuvor gute Ansätze gezeigt hatte, am Sprunggelenk verletzte. Ein Lichtblick in der Vorbereitung war Samuel Schmitt, den Sprügel ebenfalls fast als Neuzugang zählt. Der Offensivmann wollte ja ursprünglich eine Pause einlegen, ließ sich dann aber doch zum Weitermachen bewegen und erzielte in Vorbereitung und Pokal auch gleich wichtige Treffer.


Das Auftaktprogramm zeigt dann gleich in welche Richtung es beim FSV geht. Start ist am 6. August in Mutschelbach. Das erste Heimspiel bestreiten die Hollenbacher vor der ersten Englischen Woche gegen den FC Villingen. Es folgen die Partien gegen die Sport-Union Neckarsulm und beim Offenburger FV.   

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